Es gibt unterschiedliche Wege, an einen Privatkredit zu kommen. Einerseits können Kreditsuchende bei der Familie und Freunden und anderen privaten Geldgebern nachfragen. Andererseits besteht die Möglichkeit, die Angebote der Hausbank und einer Online-Bank zu vergleichen.
Alle Varianten haben Vorzüge, aber auch Kehrseiten. Auch wenn man mit der Familie oder mit Freunden einen Vertrag macht, könnte es sein, dass diese ihr Geld dennoch vorfristig zurückhaben möchten. Dies kann zu unerwünschten Streitigkeiten führen. Bei der Hausbank gibt es zwar einen direkten Ansprechpartner, jedoch sind die Zinsen für einen Privatkredit wesentlich höher als etwa bei einer Online-Bank. Die positiven Aspekte der Online-Bank sind auf jeden Fall die schnellen und unkomplizierten Bearbeitungszeiten, eine schnelle Zusage sowie die günstigen Zinsen. Einen direkten Ansprechpartner gibt es hier jedoch nicht.
Sehnsüchtig erwartetes Auto, lang gehegter Urlaub — so gehts am schnellsten
Spricht eine Bank von einem Privatkredit, bedeutet dies, dass der Verwendungszweck für den Kredit nicht festgeschrieben ist. Der Verwendungszweck kann also von jedem Kreditnehmer frei gewählt werden. Hier ist es gleich, ob für den Kauf eines PKWs, für eine neue Anschaffung für den Wohnraum oder für einen Urlaub. Der Privatkredit kann beliebig genutzt werden. Jedoch nicht für gewerbliche Zwecke.
Daneben können Nutzer auch bei einer Privatperson einen Kredit aufnehmen und dieser wird ebenfalls Privatkredit genannt. Der Kreditnehmer bekommt von einer Privatperson eine Summe, ohne dass eine Bank mit im Spiel ist. Die Konditionen verhandeln Kreditnehmer und Kreditgeber. Hier ist es jedoch häufig so, dass die Konditionen schlechter sind als etwa bei einer Online-Bank. Auch sind die Möglichkeiten zur Tilgung nicht unbedingt flexibler und zusätzliche Aufwendungen fallen ebenfalls höher aus.
Privatkredit oder Kredit von einer Privatperson: die Unterschiede
Schufa-Abfrage: Die Bank macht in jedem Fall eine Anfrage bei der Schufa. Der private Geldgeber in der Regel nicht. Menschen, die bei der Bank aus diversen Gründen keinen Kredit bekommen, können diesen eher von einer Privatperson zu gewissen Konditionen erhalten.
Beratungsmöglichkeit: Bei der Bank berät immer ein Bankberater. Auch online können Nutzer meist noch Informationen über einen Support erhalten. Eine Beratung von privaten Geldgebern gibt es indessen nicht.
Flexible Tilgungsoptionen: Gleich bei welcher Bank Kreditnehmer einen Privatkredit aufnehmen, es ist immer eine flexible und kundenorientierte Tilgung möglich. Beim privaten Geldgeber ist dies abhängig von der Vertragsgestaltung. Bei der Bank oder einer Online-Bank können Kunden in der Regel noch die Tilgungsoptionen im Nachhinein verändern, sollten Engpässe entstehen.
Transparente Konditionen: Banken gewähren größtenteils transparente Konditionen. Privatpersonen nicht. Denn hier ist von Anfang der Zins festgeschrieben und im Allgemeinen wesentlich höher als bei Banken.
Kredite ohne Schufa — möglich, jedoch mit schlechteren Konditionen
Größtenteils vergeben nur private Kreditgeber einen Kredit ohne Schufa-Abfrage. Deshalb sind die Zinskonditionen so hoch. Der private Geldgeber kann die Bonität ohne die Schufa-Auskunft schlecht einschätzen. Daher bewertet er das Ausfall-Risiko höher als eine Bank, die die Bonität durch die Schufa-Abfrage besser beurteilen kann. Das treibt den Zinssatz von privaten Kreditgebern natürlich massiv in die Höhe. Jedoch gibt dieser auch nicht einfach so Geld heraus, sondern verlangt von Kreditnehmern umfangreiche Unterlagen, um dessen Bonität zu bewerten. Was bedeutet, dass die Bearbeitung eines möglichen Privatkredites sowie die Auszahlung sehr lange dauern kann.
Privatkredit — darauf muss man Wert legen
Das Beantragen eines Privatkredites läuft über eine Online-Bank sehr schnell ab. Denn der Online-Abschluss kann entspannt vom heimischen Sofa aus realisiert werden. Online finden Kreditnehmer in der Regel schlanke Antragsprozesse. Auch bei Online-Anbietern sind Erhöhungen, Rückzahlungen und Sondertilgungen stets möglich.
Hat man die passende Online-Bank gefunden, geben Kreditnehmer die Daten direkt bei einem Anbieter oder einem Vergleichsportal ein. Als Daten werden anfangs abgefragt:
- Name, Vorname
- Adresse
- Beschäftigungsverhältnis
- Gehalt
Mit diesen Angaben wird die Bonität ermittelt. Sowie der Zinssatz, den der Kunde für den Privatkredit zurückzahlen muss. Wichtig ist, dass Kreditnehmer volljährig und auch kreditwürdig sind. In der Regel erfährt der Antragsteller online schnell, ob er einen Kredit bekommt oder nicht.
Werden Kunden, die einen Privatkredit erhalten haben, säumig, ist es hier nicht anders als bei anderen Geldinstituten. Sie müssen der Bank Verzugszinsen zahlen für den Zeitraum, in dem der Kredit nicht ordentlich abgezahlt wurde. Auch bei Privatkrediten kann es zu gerichtlichen Mahnverfahren sowie zu Pfändungen kommen.
Darauf muss man beim Privatkredit achten
Holen sich Kreditnehmer online Kreditangebote ein, sind einige Punkte zu beachten.
Tilgungsmöglichkeiten:
Je nachdem wie ein Vertrag gestaltet ist, sollten Darlehensnehmer die Option haben, den Kredit vorzeitig teilweise oder komplett abzulösen. Und das ohne zusätzliche Kosten. Der Idealfall ist eine Ablösung ohne Vorfälligkeitsentschädigung für den Kreditnehmer. Ratsam ist es, finanzielle Engpässe einzukalkulieren und eine Tilgungsaussetzung mit einzubinden.
Effektivzins vs. Sollzins:
Der Sollzins, auch Nominalzins genannt, ist der Zinssatz, der auf das aufgenommene Darlehen gezahlt wird. Der Nominalzins enthält keine Kosten, die mit dem Darlehen in Verbindung stehen.
Im Effektivzins sind indessen sämtliche Kosten, die mit dem Privatkredit in Verbindung stehen, enthalten. Der Effektivzins setzt sich zusammen aus Nominalzins, Disagio, Tilgung und den Zeitraum der Zinsfestschreibung. Jedoch können auch Bearbeitungskosten darin enthalten sein.
Wenn sich Kreditnehmer für einen Anbieter entscheiden, sollte immer die Höhe des effektiven Jahreszinses für das Angebot entscheidend sein.
Monatliche Rate und Laufzeit:
Die Höhe der monatlichen Rate ist laufzeitabhängig. Je länger die Laufzeit des Kredites, desto niedriger ist die monatliche Rate. Ist die Laufzeit kurz, ist die monatliche Rate entsprechend höher. Hier können Kreditnehmner in der Regel entscheiden, welche der beiden Varianten sie bevorzugen.
Bedingungen für einen Privatkredit
Gleich, ob bei der Hausbank oder bei einer Online-Bank — bei jeder Finanzierung muss der Kreditgeber sichergehen, dass Kreditnehmer den beantragten Privatkredit ordnungsgemäß zurückzahlen können. Das bedeutet Sicherheit sowohl für die Bank als auch für den Kreditnehmer. Daher gibt es Annahmepunkte, die der Darlehensnehmer erfüllen muss. Dies sind Volljährigkeit, ein festes Einkommen, Wohnsitz in Deutschland sowie eine ordentliche Bonität. Die Bonität wird beispielsweise von der Schufa ermittelt, bei der eine Bonitätsscore verschiedener Institute zusammengetragen wird. Entscheidend für die Vergabe eines Privatkredites ist das Zahlungsverhalten des Antragstellers in der Vergangenheit.
Wann lohnt sich ein Privatkredit?
Generell lohnt sich ein Privatkredit, wenn es günstige Angebote für Anschaffungen gibt, die sich Menschen nicht durch die Lappen gehen lassen möchten. Das bringt den Vorteil, dass die Anschaffung sofort genutzt werden kann, ohne das Ersparte oder den Dispo anzugreifen. Zinsen für den Dispo liegen in der Regel im zweistelligen Bereich. Wer sich jedoch günstig finanziellen Spielraum verschaffen möchte, kann auf den Privatkredit zugreifen.
Wer online einen Privatkredit sucht, kann mittels Privatkreditrechner bereits im Vorfeld eine Finanzierung ermitteln. Für unterschiedliche Vorhaben, wie zum Beispiel Urlaub, Umzug oder Motorrad, können Privatkredite genutzt werden. Denn Privatkredite sind grundsätzlich zur freien Verwendung. Wer jedoch bei den meisten Banken eine konkrete Verwendung angibt, kann häufig an günstigere Konditionen kommen.
Wer kann einen Privatkredit beantragen?
Egal ob Angestellte, Beamte, Rentner oder Azubis — jeder kann einen Privatkredit beantragen, wenn er dafür die Voraussetzungen erfüllt. Auch Freiberufler und Selbstständige haben die Möglichkeit, einen Privatkredit zu beantragen. Jedoch wird hier auf die Bonität aufgrund des schwankenden Einkommens ein größeres Augenmerk gelegt.
Diese Unterlagen sind für einen Privatkredit nötig
Im Allgemeinen werden Kontoauszüge der letzten vier Wochen verlangt. Außerdem ein Arbeitsvertrag sowie Einnahmen aus Nebenerwerbstätigkeiten, Renten, Kindergeld, Unterhaltszahlungen und Mieteinnahmen.
Rentner und Beamte im Ruhestand müssen den aktuellsten Rentenbescheid vorlegen. Bei Berufseinsteigern und Arbeitnehmern in der Probezeit ist die Vorlage einer Kopie des Arbeitsvertrages nötig. Je nach Darlehensgeber können noch weitere Dokumente dazukommen.
Im Großen und Ganzen ist ein regelmäßiges Einkommen für einen Privatkredit ausreichend. Auf einen Nenner gebracht sind online zur Beantragung eines Privatkredites nur wenige Schritte nötig.